F-Moll Geschichtsstunde: Ein Verlies der Verzweiflung
F-Moll ist die Dramaqueen, die alle anderen Moll-Tonarten wie flauschige rosa Häschen aussehen lässt. Sie sind traurig, doch f-Moll ist untröstlich. Sie jammern, doch f-Moll liegt heulend in Qualen. Wenn sie bereit sind, den Blues abzulegen, aufzustehen und mit dem Leben weiterzumachen, ist f-Moll bereit, sich hinzulegen und vor Elend zu sterben.
Was der Grund dafür sein mag, dass diese Tonart, von einigen bemerkenswerten Ausnahmen mal abgesehen, im Jazz oder in der populären Musik nur selten zu hören ist.
Sie ist jedoch bei klassischen Stücken recht häufig anzutreffen, insbesondere bei solchen, die Klage, Qual, Leidenschaft und Hoffnungslosigkeit zum Inhalt haben. Hör dir Beethovens Apassionata Sonate oder Haydns 49. Sinfonie, La Passione, an, und du wirst eine Vorstellung davon bekommen, dass Tod und Kreuzigung zu den Lieblingsthemen von f-Moll gehören.
Es ist daher naheliegend, dass so viele der Lieder von Nirvana, der Grunge-Band, die vor ihrem tragischen Ende im Jahr 1994 mit nur drei Alben kolossalen Ruhm genoss, in f-Moll geschrieben sind.
Die Tonart f-Moll ist die parallele Moll-Tonart von As-Dur. Warum? Weil beide die gleichen Vorzeichen haben – vier Bs. Eine Molltonart ist immer drei Halbtöne tiefer als ihre parallele Durtonart; du kannst die parallele Molltonart jeder Durtonart finden, indem du einfach drei Halbtöne oder drei Bünde auf deiner Gitarre herunterzählst.
Um mehr über Moll-Tonarten zu erfahren, klickehier.
Die Position des f-Moll-Akkords auf der Gitarre
Die Tonart f-Moll und die dafür erforderlichen Gitarrenakkorde mögen für die einen leicht, für die anderen schwer sein, abhängig von der Saitenlage (“action”) der Gitarre sowie der Fingerfertigkeit und Muskelkraft der Finger. Aber man kann sich immer verbessern! Lade dir unsere kostenlose Uberchord-App (klicken zum kostenlosen Download) herunter, die dir bei deinem Spiel zuhört und dir deine Fortschritte anzeigt. Das kann Wunder bewirken und dich so richtig voranbringen!
!function(e,r,d){var t,c=e.getElementsByTagName(r)[0];e.getElementById(d)||(t=e.createElement(r),t.id=d,t.src=”https://uberchord-backend.firebaseapp.com/uberchord-embed-sdk.js”,c.parentNode.insertBefore(t,c))}(document,”script”,”uberchord-jssdk”);
Der Grundakkord von f-Moll kann als Barré-Akkord gespielt werden, bei dem der Zeigefinger am ersten Bund über alle Saiten gelegt wird und zwei andere Finger die vierte und fünfte Saite am dritten Bund gedrückt halten. Wenn volle Barré-Akkorde noch nicht so dein Ding sind, kann der Zeigefinger auch nur auf den ersten drei Saiten liegen und die anderen beiden Finger können die vierte und fünfte Saite am dritten Bund herunterhalten. Beide Positionen sind am Hals der Gitarre nach oben verschiebbar (zur Bildung von fis-Moll, g-Moll, as-Moll usw.), aber bei der zweiten Position musst du es vermeiden, die sechste Saite zu spielen.
Theorie und Praxis: das Muster der f-Moll Tonleiter
Wenn du diese Serie bisher nicht verfolgt hast, solltest du dir jetzt etwas Zeit nehmen, um dir die Unterschiede zwischen einer Dur- und einer Molltonleiter anzusehen.
Im Gegensatz zu Dur-Tonarten haben die Töne in einer Moll-Tonart folgende Abstände:
Ganzton, Halbton, Ganzton, Ganzton, Halbton, Ganzton, Ganzton.
Die zweite und die fünfte Note der Tonleiter liegen jeweils einen Halbton über den vorhergehenden Noten, alle anderen Noten sind Ganztöne über den vorhergehenden Noten. Alle natürlichen Molltonarten folgen diesem Muster.
In der Tonleiter f-Moll sind die Noten also F, G, As, B, C, Des und Es.
Unten siehst du die f-Moll-Tonleiter, mit F als Grundton und einem weiteren F, eine Oktave höher, an der Spitze. Versuche, sie auf deiner Gitarre zu finden, indem du die Tabulatur unterhalb der Tonleiter spielst.
Es wird einfacher, auf deiner Gitarre zu spielen – und später zu improvisieren – wenn du die Noten auf dem Griffbrett auswendig lernst. Hier ist eine geheime Technik, die von vielen professionellen Gitarristen auf der ganzen Welt verwendet wird, um das Griffbrett zu lernen.
Weiterführende Info: Harmonische und melodische Moll-Tonleitern
Neulich haben wir die harmonischen Molltonleiternvorgestellt, die wie die natürlichen Molltonarten funktionieren (also die, die wir hier behandeln), außer dass die siebte Note um einen Halbton erhöht ist. In der Tonart f-Moll würde dies das Es auf ein E anheben.
Wir haben dir außerdem melodische Molltonleitern vorgeführt, bei denen der sechste und siebte Ton der Tonleiter erhöht werden, aber nur beim Aufstieg. Beim Abstieg ist die melodische Molltonleiter genau gleich mit der natürlichen Molltonleiter.
Die Akkorde der f-Moll-Tonleiter
Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht nur die Abfolge der Töne in den Molltonarten anders ist, sondern auch die Akkordmuster, und dass die Akkorde nicht demselben Muster folgen wie die Töne. In allen Molltonarten (auch in den melodischen und harmonischen) verläuft die Akkordfolge wie folgt:
1. Akkord: Moll
2. Akkord: vermindert
3. Akkord: Dur
4. Akkord: Moll
5. Akkord: Moll
6. Akkord: Dur
7. Akkord: Dur
Der f-Moll-Akkord, der den Grundakkord der f-Moll-Tonleiter bildet, setzt sich aus den Tönen F, As und C zusammen – der ersten, dritten und fünften Note der Tonart f-Moll. Auf der Gitarre werden diese Töne bei Verwendung der in der Abbildung gezeigten f-Moll-Akkordform in dieser Reihenfolge gegriffen: F, C, F, As, C, F.
Warum klingt dieser Akkord so anders als der F-Dur-Akkord? Der Hauptunterschied liegt in der dritten Saite: Die Saite, die im F-Dur-Akkord am zweiten Bund niedergehalten wird, um ein A zu erzeugen, wird in f-Moll am ersten Bund niedergehalten, um ein As zu erzeugen. Das liegt daran, dass die Tonart von f-Moll vorschreibt, dass A zu As erniedrigt wird. Und das ist alles, was es braucht, um einen kecken F-Dur-Akkord in ein trauriges f-Moll zu verwandeln.
Da der Grundakkord f-Moll keine leeren Saiten hat, ist er nicht sehr klangvoll, aber dafür vielseitig. Wie bereits erwähnt, kannst du dieselbe Akkordposition den ganzen Hals hinauf verschieben, wie du es auch mit der F-Dur-Akkordposition tun könntest, und so einen neuen Moll-Akkord bilden, wo immer du möchtest.
All diese Dinge basieren auf der Musiktheorie. Wenn du dich auf dem Gebiet der Musiktheorie schlau machst, wirst du nicht nur zu einem besseren Musiker, sondern du kannst außerdem mithalten, wenn andere Musiker anfangen, zu fachsimpeln. Außerdem macht es Spaß! In unserem Blog findest du eine Reihe hilfreicher Musiktheorie-Artikel, die dich auf den richtigen Weg bringen.
Akkorde in der Tonart f-Moll
Wenn du jeden Akkord der Tonleiter f-Moll verwenden würdest, wären das die folgenden:
f-Moll, G vermindert, As-Dur, B-Moll, c-Moll, Des-Dur und Es-Dur
Die F-, B- und C-Akkorde sind moll, weil in der natürlichen Molltonleiter (im Gegensatz zur Durtonleiter) die Akkorde in der ersten, vierten und fünften Lage der Tonart moll sind.
Der G-Akkord ist ein verminderter, weil er in der Tonart f-Moll an zweiter Stelle steht, und in Moll-Tonarten sind die Akkorde an der zweiten Stelle immer vermindert.
Wie in den Dur-Tonarten kann auch hier der fünfte Akkord – in diesem Fall c-Moll – als Cm7 gespielt werden. Da er an fünfter Stelle steht, hat er die Ehre, der Akkord zu sein, der das Ende der Akkordfolge, wenn nicht gar das Ende des Liedes selbst ankündigt, und wird in der Regel vom Grundakkord (f-Moll) gefolgt.
Fügt man dem c-Moll-Akkord die siebte Note der Tonart c-Moll (B) hinzu, erzeugt man einen Cm7. Der Akkord klingt dann so, als würde er die Handlung vorantreiben, indem er auf den meistens folgenden Grundakkord (f-Moll) drängt.
Die siebte Note in einer Tonleiter wird wegen der Art und Weise, wie sie uns zur Tonika, oder zum Grundton, der Tonleiter führt, als Leitton bezeichnet. Es ist also ein großartiger Ton, den man einem Fünftonakkord hinzufügen kann, um “die Action voranzutreiben”. Wenn du Septakkorde und ihre Verwendung besser verstehen möchtest, lies diesen Artikel unseres Blogs. Und wenn du mehr über Akkordfolgen wissen möchtest, schau in dieser Artikelserie nach.
Akkordfolgen (Progressionen) in f-Moll
Schärfe deine musikalischen Fähigkeiten, indem du mit den untenstehenden Progressionen herumspielst und dein Ohr daran gewöhnst, wie die Akkorde, je nach ihrer Reihenfolge und ihrem Kontext, ein Gefühl von Anfang, Aufstieg, Fall und Ende erzeugen.
Zur Wiederholung hier die Akkorde in der Tonart f-Moll: f-Moll, G vermindert, As-Dur, b-Moll, c-Moll, Des-Dur und Es-Dur. Aber sie alle miteinander auf einen Haufen zu werfen, klingt noch nicht nach Musik; die Akkorde müssen in einer Reihenfolge kommen, die dem Ohr gefällt.
Dafür haben wir die Akkordprogressionen.
!function(e,r,d){var t,c=e.getElementsByTagName(r)[0];e.getElementById(d)||(t=e.createElement(r),t.id=d,t.src=”https://uberchord-backend.firebaseapp.com/uberchord-embed-sdk.js”,c.parentNode.insertBefore(t,c))}(document,”script”,”uberchord-jssdk”);
“Anna Device 6,” von Jonathan Eng (Strophe)
Die bei weitem gebräuchlichste Akkordprogression für Folk, Klassik, Jazz-Standards, Country- und Popsongs basiert locker auf dieser Abfolge: I, IV, V, I (d.h. auf dem ersten, vierten und fünften Akkord in jeder Tonart, Dur oder Moll).
In der Tonart f-Moll sind das die Akkorde f-Moll, b-Moll und c-Moll (oder Cm7). Versuche, die Akkorde in der folgenden Reihenfolge zu spielen:
f-Moll – b-Moll – C-Moll (Cm7) – F-Moll.
Wiederhole diese Abfolge einige Male. Hörst du, wie selbst in dieser kurzen Progression die Musik einen klaren Anfang, eine Mitte und ein Ende hat, besonders wenn du B7 verwendest?
Versuche jetzt dies (zähle bei jedem Akkord vier Schläge):
f-Moll – f-Moll- b-Moll – f-Moll.
f-Moll – f-Moll – f-Moll – b-Moll – f-Moll.
b-Moll- c-Moll (Cm7) – b-Moll – f-Moll.
Das klingt schon eher nach Musik!
Versuche nun, die folgenden Progressionen durchzuspielen, und achte dabei auf die musikalischen “Botschaften”, die sie vermitteln könnten. Welche klingen abgeschlossen und welche lassen dich an der Klippe stehen, besonders wenn sie mit Cm7 enden? Wie lange du die einzelnen Akkorde spielst, liegt ganz in deiner Hand.
Moll-Akkorde werden mit einem “m” versehen, verminderte mit einem “dim”, und alle anderen Akkorde sind Dur-Akkorde. Achtung: Die englische Schreibweise für die Note H ist B, und die für die Note B ist Bb. Für erhöhte Noten wird ein # drangehängt, für erniedrigte ein b. Db meint also z.B. Des, Ab meint As, und Bbm meint b-Moll.
- Fm — Cm (Cm7) — Db— Bbm
- Fm — Db — Bbm — Cm (Cm7)
- Fm — Cm (Cm7) — Db— Ab– Bbm — Fm— Bbm—Cm(Cm7)
- Blues: Fm— Fm— Fm— Fm— Bbm— Bbm—Fm— Fm— Cm(Cm7)— Cm(Cm7)— Fm— Fm
- Gdim– Bbm—Cm(Cm7)
- Fm— Bbm—Cm(Cm7)— Bbm
- Cm(Cm7)— Bbm—Fm
- Db— Bbm—Fm— Cm(Cm7)
- Db— Cm(Cm7)— Db— Cm(Cm7)
Ein paar großartige Songs in der Tonart f-Moll
Aus den bereits erwähnten Gründen haben wir in dieser Woche kaum eine andere Wahl, als Nirvana für unsere Lieder der Woche heranzuziehen.
F-Moll ist perfekt fürAdeles Hymne des Bedauerns, “Hello”.
Ebenso wie für Nirvanas wütende, sarkastische Jugendhymne “Smells Like Teen Spirit”
Sie kann die Schimpftirade eines unzufriedenen Kindes von Nirvana sein, wie “Sliver“.
Blurs Song 2
Green Days Boulevard of Broken Dreams
Die Tür zu f-Moll steht weit offen – weil so wenige sie nutzen! Bist du bereit für die Herausforderung?
Und wenn du dir noch nicht die UberchordApp heruntergeladen hast, findest du hierfünf gute Gründe, warum du es tun solltest!
Quellen:
music.stackexchange.com/questions/9798/the-differences-between-natural-harmonic-and-melodic-minors
pianoscales.org/songs-by-key.html
Rita Steblin (1996) A History of Key Characteristics in the Eighteenth and Early
Nineteenth Centuries, University of Rochester Press, p. 123
Emotions of the Musical Keys
The 10 Most Used Chord Progressions in Pop and Rock andRoll
